Die Augen gewähren uns nicht nur umgangsprachlich einen Blick in die Seele – sie sind vor allem ein Spiegel unserer Erbanlagen (Konstitution). Jede holistische Therapie sollte die Konstitution als Klassifizierungsmerkmal eines Menschen berücksichtigen. Mit der Augendiagnose haben wir ein Instrument, das uns erlaubt, die Individualkonstitution des Patienten mit seinen spezifischen genetischen Anlagen und seiner individuellen körperlich-seelischen Reaktionsweise auf Krankheitsreize zu erfassen.

Sie ist eine ganzheitliche Diagnostik aus dem Auge, weil wir breitgefächert aus so vielen Bereichen des Körpers Erkenntnisse gewinnen können: So erfahren wir etwas über die Beschaffenheit des Bindegewebes und des Bewegungsapparates. Liegt der Erkrankung des Patienten eine Stoffwechselbelastung zugrunde oder wird ersichtlich, dass eine rheumatische oder allergische Diathese (spezifische Reaktionsweise auf Krankheitsreize) die Krankheitsanfälligkeit verursacht? Wir können sowohl die Verdauungsleistung beurteilen als auch Informationen über das Nervensystem und die psychische Belastbarkeit der Person erhalten. Die Augendiagnose findet daher vor allem auch im präventiven Bereich ihre Anwendungsberechtigung, weil organische Funktionsstörungen frühzeitig zu erkennen sind.

Schon beim ersten Patientenkontakt können konkrete Behandlungs- und Ernährungsempfehlungen gegeben werden und der Patient, der ganzheitlich orientiert ist, wird hier Einblick erhalten in die komplexen Zusammenhänge, Wechselwirkungen und Reaktionsmuster seines Körpers. Dank neuer technischer Möglichkeiten mit der digitalen Fotografie, ist heute eine schnelle und präzise Analyse aus dem Auge möglich.